Aufgrund der komplexen Topologie und Geologie weist die Schweiz hohe räumliche Variationen in der Exposition gegenüber Hintergrundstrahlung auf. In einer früheren Studie über Hintergrundstrahlung und Krebsrisiken bei Kindern in der Schweiz haben wir zuvor veröffentlichte Expositionsmodelle verwendet, um die Strahlenbelastung von Kindern abzuschätzen (hier lesen Sie mehr darüber).
Im CALIRIS-Projekt haben wir ein neues geographisches Expositionsmodell für die natürliche Hintergrundstrahlung entwickelt. Dazu haben wir die terrestrische Strahlung mit modernen statistischen Methoden und etwa 40’000 Strahlungsmessungen kartiert. Die Karte mit den zur Berechnung benutzten Methoden sind hier veröffentlicht.
Zusätzlich enthält das neue Expositionsmodell nun auch einen zeitlichen Trend für die Strahlenbelastung durch Cäsium-137. Cäsium stammt aus dem Tschernobyl-Unfall von 1986, durch den große Teile Europas kontaminiert wurden. Im Laufe der Zeit nahm die Strahlenbelastung durch die Kontamination ab, weil der radioaktive Zerfall einsetzte, aber auch weil die Cäsium-Atome mit der Zeit tiefer in den Boden transportiert und weggespült werden.
Die dritte enthaltene Expositionsquelle ist die kosmische Strahlung, bei der die Exposition hauptsächlich von der Höhe über Meer abhängt.
Das verbesserte Expositionsmodell wird für eine neue Studie zur Hintergrundstrahlung und zum Krebsrisiko bei Kindern verwendet, wobei eine viel größere Stichprobe als bei der vorherigen Studie verwendet wird.