Krebs im Kindesalter und niedrig dosierte ionisierende Strahlung in der Schweiz – die CALIRIS Studie

Es ist bekannt, dass hohe Dosen ionisierender Strahlung Krebs auslösen können und dass Kinder besonders empfindlich sind. Inwieweit niedrige Dosen, z.B. durch natürliche Strahlung oder bildgebende Verfahren in der Medizin (Röntgen, CT-Scans) das Krebsrisiko bei Kindern beeinflussen, ist jedoch unklar. Bei niedrigen Dosen sind die erwarteten Effekte klein, und es braucht grosse Studien, um diese nachzuweisen.

Wie alle anderen sind auch Kinder ständig niedrigen Dosen ionisierender Strahlung aus natürlichen Quellen, der sogenannten natürlichen Hintergrundstrahlung, ausgesetzt. Für die meisten Menschen machen die lebenslang erhaltenen Dosen aus natürlicher Hintergrundstrahlung den wichtigsten Bestandteil der Strahlenbelastung aus. Die Exposition gegenüber der natürlichen Hintergrundstrahlung hängt ab, vom Wohnort der Kinder, von der Zeit welche diese drinnen oder draussen zubringen sowie verschiedenen Merkmalen der Gebäude, in denen sie sich aufhalten.

  • Unser Projekt zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen natürlicher Hintergrundstrahlung und Kinderkrebs zu untersuchen und den Anteil der Kinderkrebsfälle zu schätzen, die auf gemeinsame Quellen niedrig dosierter ionisierender Strahlung, einschließlich natürlicher Hintergrundstrahlung und diagnostischer Radiologie, zurückzuführen sind (population attributable fraction). Konkret werden wir:die Exposition von Kindern gegenüber gängigen Quellen ionisierender Strahlung in der Schweiz mittels einer Umfrage und aktuellen Messungen mit Dosimetern abschätzen. Mehr erfahren
  • statistische Modelle entwickeln zur Vorhersage der natürlichen Hintergrundstrahlung in der Schweiz auf der Grundlage von Standortinformationen, einschließlich Lage und Gebäudeeigenschaften. Mehr erfahren
  • den Zusammenhang zwischen Kinderkrebsrisiken und der vorhergesagten Belastung durch Hintergrundstrahlung in einer landesweiten Studie in der Schweiz untersuchen.
  • basierend auf diesen Ergebnissen und der Literatur den Anteil der Kinderkrebsfälle in der Schweiz abschätzen, welche auf die Strahlenbelastung aus verschiedenen Quellen zurückzuführen sind.

Unsere Forschung soll dazu beitragen, das bei Kindern und Jugendlichen durch niedrig dosierte ionisierende Strahlung verursachte Krebsrisiko besser zu verstehen. Letztendlich soll das Projekt die Wissensbasis für Empfehlungen zur medizinischen Diagnostik und zum Strahlenschutz verbessern, um Kinder vor unnötiger Belastung und damit vor einem unnötigen Krebsrisiko zu schützen.

Finanzierung
Dieses Projekt wird vom Schweizerischen Nationalfonds finanziert, Förderkennzeichen 320030_176218 und die Krebsliga für die Forschung zur Exposition gegenüber ultravioletter Strahlung, Förderkennzeichen KLS-4592-08-2018.

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